Sichtbar sein! Bericht zur Kundgebung am 8. Mai am sowjetischen Ehrenmal in Berlin

ein Bericht von Margret Otto, ehemalige Margret Kriegerdenkmal 8.5.2020
stellv. Vorsitzende des FNF (Foto links)


Am 8. Mai 2020 gab es eine Kundgebung zum Gedenken an die Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die sowjetische Armee. Die Friedenskoordination Berlin hatte dazu aufgerufen und trotz der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie nahmen etwas 200 Menschen an der Kundgebung teil. 50 Personen waren durch die Veranstalter zugelassen, viele andere kamen auf die beKriegerdenkmal 08.05.2020nachbarten Freiflächen. So gab es auch in diesen Zeiten des eingeschränkten öffentlichen Lebens ein öffentlich sichtbares Zeichen des Gedenkens.


Die Vernichtungspolitik Deutschlands führte zu Millionen Opfern unter der Zivilbevölkerung der Sowjetunion und in der sowjetischen Armee. Und die Befreiung Deutschlands konnte wieder nur unter großen Opfern erreicht werden. Rednerinnen und Redner der Kundgebung wiesen auf die drohenden Gefahren durch die von der deutschen Regierung betriebene Aufrüstung und forderten eine friedenspolitisch orientierte Politik gegenüber Russland.

Ihre zentralen Forderungen:

  • Das Großmanöver Defender 2020 muss abgewendet werden!
  • Der geplante Einsatz bewaffneter Drohnen, die ebenfalls in Deutschland stationiert werden sollen, muss verhindert werden!
  • Der von Deutschland betriebene Waffenhandel muss aufhören!

75 Jahre nach Kriegsende: Anzeige der Frauen für den Frieden Berlin im Freitag

Anzeige 8.Mai Freitag 202075 Jahre nach Kriegsende veröffentlichten heute neun Frauen eine Anzeige in der Wochenzeitung "der Freitag": als Kriegskinder, die das Ende des Krieges noch am eigenen Leib erfahren haben, und als FriedensFrauen, die sich seit Jahrzehnten für Frieden, Versöhnung und den Dialog mit Russland einsetzen. Unter ihnen sind unsere ehemalige Vorsitzende und FNF-Mitgründerin Heide Schütz sowie Hildegard von Meier, langjähriges FNF-Mitglied aus Berlin. Wir danken für ihre Erlaubnis, den Text der Anzeige hier in voller Länge wiederzugeben. Eine russischsprachige Version der Anzeige findet sich hier.

In diesem Jahr stoppte CORONA weitgehend das NATO-Militärmanöver DEFENDER 2020, angekündigt als das größte Manöver seit 25 Jahren. Deutschland sollte hier auf Grund seiner geostrategischen Lage eine zentrale Rolle spielen. Wer oder Was stoppt nun künftige NATO-Militärmanöver in
Mitteleuropa Richtung Russland? Das fragen wir Kriegskinder, die sich vor 40 Jahren in Berlin der damals gerade gegründeten Initiative FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN angeschlossen haben, einer autonomen Frauenfriedensbewegung.

Heute sagen wir wieder: Wir fühlen uns durch diese „Sicherheitslogik“ der NATO nicht beschützt, sondern sind empört über diese Provokation! Wir wollen eine „Friedenslogik“, die auf gegenseitigem Vertrauen beruht! Müssen wir zulassen, dass wieder Panzer auf deutschen Straßen gen Osten rollen? Ist vergessen, dass Deutschland 1941 einen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion begann, mit Verbrechen wie dem Hunger- und Kältetod von 3,3 Millionen sowjetischen Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft und einer 872 Tage dauernden Belagerung von Leningrad mit über einer
Million Hungertoten?

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Nicht vergessen. April 1945: Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück

Nicht vergessen RavensbrückVor 75 Jahren wurde das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück von Soldaten der sowjetischen Armee befreit. Es war das größte Konzentrationslager für Frauen in Deutschland und wurde bereits 1938/39 gebaut. Die Gedenkstätte informiert über das Grauen, dem die Frauen dort ausgeliefert waren - und auch darüber, welchen Anteil daran Frauen hatten, die dort als Aufseherinnen arbeiteten.

Eine besondere Veröffentlichung wurde vor ein paar Jahren auf der Grundlage von im KZ entstandenen Briefen polnischen Frauen gewidmet, die versuchten, Informationen über das Lager nach draußen zu schmuggeln. Das Buch mit dem Titel "Damit die Welt es erfährt…" ist hier bestellbar. Diese Briefe zeigen aus einer persönlichen Perspektive, wie Frauen versucht haben, Solidarität zu üben und Widerstand zu leisten.

Auch 75 Jahre nach Kriegsende sind ihre Schicksale und ihr Mut nicht vergessen.

Die Rolle der Frauen bei den Protesten im Sudan: Artikel von Charlotte Wiedemann

Screenshot Atlas der Globalisierung Fathiya Mai 2020 kleinvon Margret Otto, ehemalige stellv. Vorsitzende des FNF

Vor einem Jahr wurde der sudanesische Diktator El Bashir durch monatelange Proteste, an denen sich Millionen Menschen im Sudan beteiligten, nach 30-jähriger Herrschaft gestürzt. Frauen waren ein sehr aktiver Teil bei den Protesten und trugen wesentlich zu deren Erfolg bei. Hier und hier haben wir im Sommer 2019 darüber berichtet. Jetzt, ein Jahr danach, war die Journalistin und Schriftstellerin Charlotte Wiedemann in Khartum und hat mit einigen Frauen über die aktuelle Situation gesprochen. Sie gibt einen Einblick in die lange Geschichte der sudanesischen Frauenbewegung. Der Beitrag mit dem Titel "Das Haus von Fathiya" wurde zunächst im April 2020 in der Monatszeitung Le Monde Diplomatique und im Anschluss online im Atlas der Globalisierung veröffentlicht. Wir bedanken uns bei Charlotte Wiedemann für die Erlaubnis, ihren Beitrag hier zugänglich zu machen

Foto: Screenshot (05.05.2020) der Website Atlas der Globalisierung

Das FNF beim Globalen Klimastreik #FightEveryCrisis

Schon seit Wochen streiken die Demonstrant*innen der Fridays for Future-Bewegung nicht mehr auf den Straßen. Wie bei ihrem zentralen Thema, dem Klimawandel, hören sie auch in Sachen Corona-Virus auf die Wissenschaft und haben ihren Protest deshalb hauptsächlich in die digitale Welt verlegt. In Deutschland startete am 24.04.2020 um 12 Uhr der #NetzstreikFürsKlima mit einem Livestream im Internet, mit vielen Zehntausend Zuschauer*innen, Musik und politischen Statements. Doch auch im "realen" Leben waren überall Zeichen des Protests zu sehen: auf Balkonen, von Fensterbänken hängend, in Zweiergrüppchen beim Spaziergang, mit Kreide auf der Straße - überall auf der Welt und in Deutschland hieß es "FightEveryCrisis"! Auch das FNF war wieder dabei, aus friedenspolitischer Sicht mit den Slogans "Frieden und Klima - Hand in Hand""No Peace - No Future" und natürlich "Stop Wars - Save The Planet". Auf den Fotos v.l.n.r.: FNF-Geschäftsführerin Elise Kopper (Essen), FNF-Vorstandsfrau Annegret Krüger (Marburg) und FNF-Mitglied Hildegard von Meier (Berlin).

Elise Hand in Hand 24.04.2020Annegret No Peace No Future 24.04.2020Hildegard Stop Wars Save The Planet 24.04.2020 klein


Freitag, 17.04.2020: Online-Livestream "Was ist feministische Friedensarbeit?" mit der DFG-VK

Conversation outta Quarantine Feministische FriedenspolitikFREITAG, 17. APRIL 2020 | 20 UHR | LIVESTREAM ÜBER FEMINISTISCHE FRIEDENSARBEIT

Die DFG-VK hat unsere Schatzmeisterin Kira Lizza zum Online-Gespräch eingeladen! Interessierte können sich am Freitag um 20 Uhr live dazuschalten und auch live Fragen stellen. Die Sendung wird außerdem aufgezeichnet und unmittelbar nach Aufzeichnung auf dem YouTube-Kanal der DFG-VK zur Verfügung stehen: https://youtu.be/R7Sq6dcE6WA

Aus der Ankündigung der DFG-VK:

"Die Friedensbewegung ist alt, weiß, männlich – oder ist das nur ein Klischee? Und was ist feministische Friedensarbeit? Seit Jahren fordern Feminist*innen in der Friedensbewegung eine substantielle Arbeit rund um Fragen nach Geschlecht/Vergeschlechtlichung von Militarismus, aber auch der eigenen Friedensarbeit. Kira Lizza vom Frauennetzwerk für Frieden e.V. steht uns dazu Rede und Antwort! Stellt eure Fragen vorab hier in den Kommentaren, per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Stichwort „Conversation outta Quarantine“) oder während des Livestreams im Chat!

„Conversation outta Quarantine“ ist eine Livestream-Serie der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“: Wenn wir wegen „Corona“ draußen nicht mehr für Frieden protestieren können, so versuchen wir wenigstens Online über friedenspolitische Themen zu informieren!"

Schalten Sie ein: https://youtu.be/R7Sq6dcE6WA

Ostermarsch 2020 - online und offline unterwegs für den Frieden

Elise Friedensfahrradtour Ostermarsch 2020Die traditionellen Ostermärsche mussten in diesem Jahr wegen des Corona-Virus leider ausfallen. Die Friedensbewegung fand trotzdem kreative Wege, sowohl online als auch offline ihre Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen: ob auf dem Rad oder auf dem Balkon, mit Kreide auf der Straße oder zu Hause am Fenster, mit "Sandwich-Plakaten" in der Schlange beim Bäcker oder online in Livestreams und Webinaren - überall waren über die Osterfeiertage Zeichen des Friedens zu sehen. Die Forderung mit dem Hashtag #LeaveNoOneBehind war dabei besonders präsent, denn gerade über Ostern gerieten wieder mehrere Boote im Mittelmeer in Seenot. Der Großteil der Menschen konnte gerettet werden oder hat es selbst an die europäische Küste geschafft. Ein Boot wurde jedoch völkerrechtswidrig nach Libyen zurückgeleitet, wo die Menschen ein ungewisses Schicksal erwartet. Und mehr als zehn Menschen haben die tagelange Irrfahrt auf dem Meer nicht überlebt. So lagen an Ostern Botschaften der Hoffnung und Zeugnisse des Leids nRonja Friedensfahne Ostermarsch 2020ah beieinander.

Auch FNF-Frauen haben an vielen Stellen teilgenommen: mit Bildern am virtuellen Friedenszeichen, als Zuschauer*innen beim Livestream zum virtuellen Ostermarsch, als Teilnehmer*innen beim Webinar des Forum Ziviler Friedensdienst mit Helga und Konrad Tempel und natürlich mit vielen, vielen Bildern und Botschaften auf den eigenen Social-Media-Kanälen auf Facebook und Instagram.

Der Aufruf des Bonner Ostermarsch-Bündnisses, den auch das FNF unterzeichnet hat, wurde noch vor der Corona-Krise erarbeitet und verabschiedet. Er ist hier nachzulesen. Die bundesweite Ostermarsch-Anzeige, die Anfang April in der "taz", im "Freitag" und in der "Neues Deutschland" erschien, hat das FNF ebenfalls unterzeichnet.

 

Newsletter 1/2020 - Alles rund ums FNF - Januar bis März 2020

FNF NL 1.2020 ScreenshotHeute erschienen: Unser erster Newsletter im Jahr 2020, mit allen Infos zu unserer Arbeit in Zeiten von Corona, einem Rückblick auf Veranstaltungen in sorgloseren Zeiten, interessanten Neuigkeiten aus unserem Netzwerk, Hinweisen auf Online-Mitmachaktionen und einem - leider - arg dezimierten Terminkalender.

Für alle, die ihn noch nicht abonniert haben, ist der Newsletter hier abrufbar.

Ältere Ausgaben unseres Newsletters können Sie in unserem Archiv nachlesen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht das FNF-Team aus Bonn!

FNF beim Podcast "LIFEHACK PEACE" zum Thema Feminismus und Frieden

Screenshot Podcast Lifehack PeaceSeit einigen Monaten gibt das Netzwerk Friedenskooperative den friedenspolitischen Podcast "LIFEHACK PEACE" heraus - den ersten seiner Art innerhalb der deutschen Friedensbewegung. In Folge 4, die Ende März erschien, geht es um das Thema "Feminismus und Frieden". Dafür interviewten die Kolleg*innen unsere Vorstandsfrau Stefanie Golomb zur Arbeit des FNF und zur Sicherheitsratsresolution 1325 - in Zeiten von Corona natürlich nicht persönlich, sondern per Skype. Der Podcast ist kostenlos auf der Seite des Netzwerk Friedenskooperative abrufbar; ab ca. Minute 19 spricht Stefanie Golomb.

Auch die früheren Folgen des Podcasts sind hörenswert und z.B. bei Spotify abrufbar. Foto: Screenshot von der Website des Netzwerk Friedenskooperative.

Digital aktiv: Das FNF in den Sozialen Medien

Wordcloud Social MediaSeit vielen Jahren ist das FNF bereits in den Sozialen Medien unterwegs. Neben unserer Website, unseren Email-Verteilerlisten und unserem Newsletter zählen die Accounts bei Facebook und Instagram mittlerweile zu unseren wichtigsten Kommunikationskanälen. Gerade jetzt, in Zeiten der häuslichen Isolation, verbringen viele Menschen viel Zeit vor dem Computer oder am Smartphone und suchen auf diese Weise den Kontakt zur Außenwelt - so auch wir. Facebook und Instagram bieten uns in diesen Tagen die Möglichkeit, weiterhin zumindest digital unsere Stimme zu erheben. Online-Petitionen, Online-Livestreams, Online-Mitmachaktionen - all dies sind wichtige Instrumente, tagesaktuell und mit großer Reichweite politische Botschaften zu verbreiten, wenn der Protest auf der Straße und die Ausrichtung von Konferenzen gerade nicht möglich sind. So haben wir uns in den vergangenen Wochen zum Beispiel an digitalen Aktionen zum Internationalen Tag gegen Rassismus beteiligt, die Anti-Defender-Demo im Livestream verfolgt, auf die Petition "LeaveNoOneBehind" aufmerksam gemacht und an spannenden Webinaren von befreundeten Organisationen teilgenommen. Auch beim Ostermarsch und beim globalen Klimastreik am 24.04. werden wir dabei sein - leider nicht auf der Straße, aber ganz sicher online!

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    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn