Herzliche Gratulation an ICAN zum Friedensnobelpreis

In der Friedensbewegung herrscht große Freude über die diesjährige Trägerin des Friedensnobelpreises, die Internationale Kampagne zur Abschaffung der Atomwaffen (ICAN), wiICAN logord sie doch von vielen, vielen Aktivistinnen  und Aktivisten unterstützt und geht auf ein jahrzehntelanges Engagement vieler Menschen aus der Zivilbevölkerung rund um den Globus zurück. Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein!

Auch das FNF, die FNF-Mitgliedsorganisationen „IFFF/WILPF“ und „Frauen wagen Frieden“ sowie Einzelmitglieder haben sich an der deutschen Kampagne atomwaffenfrei.jetzt mit Demos in Büchel gegen die dort stationierten Atomsprengköpfe beteiligt und sich für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die deutsche Regierung eingesetzt. Der Vertrag wurde von einer großen Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (122) in der Generalversammlung am 7. Juni 2017 verabschiedet und liegt seit dem 20. September zur Unterschrift durch die Regierungen aus.  Leider hat  unsere Regierung nicht einmal an den Verhandlungen teilgenommen. Der Offene Brief des FNF an die Bundeskanzlerin und den Bundesaußenminister findet sich auf unserer Website: https://www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de/blog/180-aktion-zur-unterzeichnung-des-atomwaffenverbotsvertrages.html.

Auf der Website des Friedensnobelpreises findet man ein Video zur Verkündung und Begründung zur Verleihung des diesjährigen Preisträgers (auf Englisch) und die sehr interessante anschließende Pressekonferenz: https://www.nobelprize.org/nobel_prizes/peace/laureates/2017/.

Wir gratulieren ICAN, insbesondere unseren Kolleginnen und Kollegen von der Deutschen Sektion, von Herzen zu dieser großartigen Würdigung ihrer Arbeit! Jetzt kommt es auf die Umsetzung durch die  Regierungen an.

Erste Vergabe des Anita-Augspurg-Preises „Rebellinnen gegen den Krieg“

Wir gratulieren ganz herzlich unserer Mitgliedsorganisation, der Deutschen Sektion der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF/WILPF) zum großartigen Gelingen des Friedenswochenendes am 22. und 23. September 2017 in Verden an der Aller mit der ersten Vergabe des Anita-Augspurg-Preises „Rebellinnen gegen den Krieg“ in der Geburtsstadt der Namensgeberin. Preisträgerin war die syrische Journalistin und Filmemacherin Zaina Erheim (rechts). Ihre aktuellen Frauenporträts aus Syrien und ihre engagierte Arbeit überzeugten und bewegten alle. Fotos und ein ausführlicher Bericht zur Preisverleihung finden sich auf der IFFF-Website: http://www.wilpf.de/anita-augspurg-preis-der-internationalen-frauenliga-fuer-frieden-und-freiheit-an-eine-rebellin-gegen-den-krieg/.

IFFF Verden 22.09.2017

 Zaina Erheim (links)

10 Jahre Bonner Friedenstage - Friedensschifffahrt von Bonn nach Remagen

Ein Highlight der Bonner Friedenstage, ein Highlight für uns – das war unsere Friedensschifffahrt am 22.09.2017 von Bonn nach Remagen ins Friedensmuseum „Brücke von Remagen“. Ca. 150 Menschen waren der Einladung der DFG-VK Bonn-Rhein-Sieg und des FNF gefolgt und verbrachten einen bunten und geselligen Abend auf dem Schiff. Dabei durften wir nicht nur Gäste aus dem Bonner Raum, sondern auch von weither begrüßen, so z.B. aus Köln, Trier (eine FNF-Mitgliedsgruppe!), Bielefeld, Minden und Essen. Auch der Emma-Club von der „anderen Rheinseite“,  Mitglied des FNF,  war mit 22 Frauen dabei! Bei der Abfahrt des Schiffes in Bonn lachte die Sonne, sodass sich fast alle Menschen auf denFriedensschiff Origami Außendecks versammelten. Mit Pacefahnen und Friedenbannern mit unterschiedlichen Botschaften an der Reling ging es pünktlich los in Bonn. Viele Mitfahrer*innen nutzten die Hinfahrt, um, angeleitet von Dieter Riebe (DFG-VK),  Friedenskraniche im Origami-Stil zu basteln oder sich per „Virtual Reality“-Brille z.B. nach Gaza zu versetzen. Als besonderes Highlight war die Poetry-Slammerin Ella Anschein eingeladen, die mit ihren sowohl lustigen als auch sehr ernsten Texten  die Menschen zum Schmunzeln und zum  Nachdenken brachte.

In Remagen angekommen, begrüßte uns Hans-Peter Kürten, Initiator des Friedensmuseums und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Remagen, und lud ins Museum ein. 1945 ein zentraler Kriegsschauplatz, erinnern die Ausstellungsstücke sowohl an die Not und das Elend der Remagener Bevölkerung, der Soldaten, auch der deutschen  Kriegsgefangenen im großen Lager in Sinzig als auch an Menschen, die sich seit jeher für den Frieden eingesetzt habe, z.B. die Friedensnobelpreisträger*innen. Eine Sonderausstellung zur Desertion porträtiert Menschen, die sich dem Wehrdienst und damit auch dem Kriegstreiben verweigerten und deswegen zum Teil schwerste Sanktionen auf sich nehmen mussten – früher und auch heute noch. Auf der Rückfahrt stellten verschiedene Friedensinitiativen sich und ihre Arbeit vor. Christiane Lammers, Geschäftsführerin der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, sprach im Namen des Koordinationskreises der Bonner Friedenstage ein paar Grußworte zum Jubiläum und erinnerte im Vorfeld der nur zwei Tage später anstehenden Bundestagswahl an die Verantwortung unserer Politik, sich für den Frieden einzusetzen. Heide Schütz, die durch den Abend geführt hatte, übergab schließlich das Mikrofon an DJ Ali T, der mit seiner Weltmusik die Mitfahrer*innen auf beiden Decks auf die Tanzfläche lockte und bis zum Anleger in Bonn für gute Stimmung sorgte.

Schiff lang Frans

Ein herzlicher Dank geht an alle, die beim Dekorieren des Schiffes und später beim Aufräumen geholfen haben und ganz besonders an die Crew der MS Beethoven, die uns während der Fahrt nicht nur kulinarisch verwöhnte, sondern auch mit Rat, Tat und allem, was nötig war, versorgte. Ebenso herzlich danken wir dem Katholischen Fonds, der im Rahmen der Förderung der Bonner Friedenstage diese Schifffahrt unterstützt hat. Für uns war es ein sehr schöner Abend und eine angemessene Feier der „10 Jahre Bonner Friedenstage“ ! Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr!

 

13. Bonner Friedenslauf - Gemeinsam in Frieden leben

In diesem Jahr organisierte das  FNF gemeinsam mit dem ForumZFD bereits zum 13. Mal den Friedenslauf der Bonner Schulen im Rahmen der Bonner Friedenstage. Unter dem Motto: „Gemeinsam in Frieden leben!“ liefen am 22.09.2017 knapp 1.400 Schüler*innen von insgesamt 14 Schulen aus Bonn und Umgebung gemeinsam für den Frieden rund um den Hofgarten der Universität Bonn.

Der Lauf war erneut eine gelungene Aktion, die nur mithilfe des großen und immer wieder beeindruckenden Engagements der Läufer*innen und Lehrer*innen, aber auch der ehrenamtlichen Helfer*innen, möglich war. In der Zeit vor dem Lauf haben sich die Schüler*innen um private Sponsor*innen gekümmert, die pro gelaufene Runde einen zuvor festgelegten Betrag spendeten. Aber auch in der Schule bereiteten sie sich vorab auf den Lauf vor, indem sie sich intensiv mit den Themen Flucht und Fluchtursachen auseinandersetzten. Dies taten sie mithilfe des Bildungsprogramms „Fluchtursachen verstehen – Geflüchtete willkommen heißen“. Auf diese Weise konnten die Kinder einen ganz anderen Bezug zu dem Ziel des Laufes gewinnen, was laut Lehrer*innenschaft dazu geführt hat, dass die Schüler*innen den Lauf nicht als eine bloße Pflichtveranstaltung verstanden hätten, sondern sehr gerne gelaufen seien. Mit einem Teil des Erlöses werden Projektarbeiten des ForumZFD unterstützt. Von dem anderen Teil organisiert das FNF sein friedenspädagogisches Streitschlichtungsprojekt für die Schulen in Bonn und Umgebung. Die Planungen für den nächsten Streitschlichtungstreff laufen schon ganz gezielt: Er wird am Donnerstag, dem 01.02.2018, im Sankt-Adelheid-Gymnasium in Bonn-Beuel stattfinden. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Gedanken zur Bundestagswahl: Das Generationen-Manifest

Am kommenden Sonntag, dem 24.09., wählen die Menschen in Deutschland den neuen Bundestag und damit auch eine neue Regierung. Wir als Wählerinnen und Wähler sind in der Verantwortung, an diesem Tag eine gut informierte und gewissenhafte Entscheidung zu treffen. Vor der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 gab es eine Initiative der deutschen Zivilgesellschaft, die uns damals schon begeistert hat und die wir nun, da sie wieder aufgegriffen wird, hier zu Wort kommen lassen wollen: Das Generationen-Manifest.

In seiner Präambel heißt es: "Wir sind Bürgerinnen und Bürger dieses Landes und stellen besorgt fest: Die älteste Übereinkunft der Menschheit ist in Gefahr – der Generationenvertrag. Vorangegangene Generationen haben immer versucht, ihren Kindern eine bessere und gerechtere Welt zu hinterlassen. Auch deshalb geht es uns heute so gut wie nie zuvor. Wir, die goldenen Generationen der nach dem Krieg Geborenen, haben dieses urmenschliche Anliegen stillschweigend kassiert und ahnen jetzt, dass wir unseren Kindern eine Fülle von ungelösten Problemen vor die Füße werfen. Dabei wissen wir längst, dass es jetzt von uns abhängt, ob die Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft erhalten bleiben. Dabei wissen wir längst, dass es jetzt von uns abhängt, ob die Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft erhalten bleiben.

Die Lage ist erschreckend. Unsere Leistungsgesellschaft mit ihrem Produktions- und Wachstumswahn ist dabei, die Erde für unsere Nachkommen unwirtlich und unbewohnbar zu machen. Wir müssen uns deshalb entscheiden, ob wir uns mit diesem kurzfristigen, egozentrischen Denken weiter der Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen entziehen oder umdenken und mit mutigem Handeln die Chancen künftiger Generationen auf Gesundheit, Erfüllung und Glück wiederherstellen.

Dabei geht es nicht um die isolierte Bekämpfung einzelner Krisen wie Armut, Hunger, Klimawandel oder Migration. Wir leben heute in einer Welt, in der alles mit allem und jeder mit jedem verbunden ist. Alles, was wir tun oder unterlassen, hat eine Wirkung, über Ländergrenzen und Generationen hinweg. Deswegen müssen wir als Gesellschaft gemeinsam handeln und Grundlagen für ganzheitliche Lösungen schaffen.

Wir engagieren uns auf gesellschaftlicher Ebene für einen neuen Generationenvertrag, einen Vertrag, der zum ersten Mal die Bedürfnisse kommender Generationen und deren Herausforderungen wirklich ernst nimmt. Denn sie sind es, die die Folgen unseres Handelns und Nichthandelns einmal tragen werden. (...)"

Auch wir Frauen vom FNF finden uns in diesen Worten wieder. Und wir finden es bemerkenswert, dass das Generationen-Manifest in den auf die Präambel folgenden 10 Forderungen an die neue Bundesregierung den FRIEDEN an die erste Stelle setzt. Dies ist ganz im Sinne Willy Brandts: "Frieden ist nicht alles. Aber ohne Frieden ist alles nichts."

Wer sich dem Generationen-Manifest durch Unterschrift anschließen möchte, kann dies auf dieser Website tun: https://www.generationenmanifest.de/

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn