Rettungskette für Menschenrechte - 2020 nur virtuell, 2021 hoffentlich dann "richtig"

Virtuelle Rettungskette 16.05.2020Eigentlich war für Samstag, den 16.05.2020, eine Menschenkette quer durch Deutschland bis nach Südeuropa geplant. Als "Rettungskette für Menschenrechte" sollte sie an das Schicksal der Menschen an den europäischen Außengrenzen und in den griechischen Flüchtlingslagern erinnern. Auch das FNF wäre gemeinsam mit vielen anderen Initiativen in Bonn dabei gewesen. Leider musste die Menschenkette, wie so vieles andere, wegen des Corona-Virus abgesagt werden. Ersatzweise haben wir deshalb am 16.05. zumindest virtuell über die Sozialen Medien ein Zeichen gesetzt (s. Grafik links). Ein Dank geht an die Evangelische Landeskirche Baden für die Erstellung der Grafik. Voraussichtlich im April 2021 soll die Menschenkette wiederholt werden - dann hoffentlich "richtig" mit vielen Tausend Menschen in ganz Deutschland und darüber hinaus! Alle Informationen zu der Aktion finden sich auf der Website der Initiative.

Sichtbar sein! Bericht zur Kundgebung am 8. Mai am sowjetischen Ehrenmal in Berlin

ein Bericht von Margret Otto, ehemalige Margret Kriegerdenkmal 8.5.2020
stellv. Vorsitzende des FNF (Foto links)


Am 8. Mai 2020 gab es eine Kundgebung zum Gedenken an die Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die sowjetische Armee. Die Friedenskoordination Berlin hatte dazu aufgerufen und trotz der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie nahmen etwas 200 Menschen an der Kundgebung teil. 50 Personen waren durch die Veranstalter zugelassen, viele andere kamen auf die beKriegerdenkmal 08.05.2020nachbarten Freiflächen. So gab es auch in diesen Zeiten des eingeschränkten öffentlichen Lebens ein öffentlich sichtbares Zeichen des Gedenkens.


Die Vernichtungspolitik Deutschlands führte zu Millionen Opfern unter der Zivilbevölkerung der Sowjetunion und in der sowjetischen Armee. Und die Befreiung Deutschlands konnte wieder nur unter großen Opfern erreicht werden. Rednerinnen und Redner der Kundgebung wiesen auf die drohenden Gefahren durch die von der deutschen Regierung betriebene Aufrüstung und forderten eine friedenspolitisch orientierte Politik gegenüber Russland.

Ihre zentralen Forderungen:

  • Das Großmanöver Defender 2020 muss abgewendet werden!
  • Der geplante Einsatz bewaffneter Drohnen, die ebenfalls in Deutschland stationiert werden sollen, muss verhindert werden!
  • Der von Deutschland betriebene Waffenhandel muss aufhören!

Nicht vergessen. April 1945: Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück

Nicht vergessen RavensbrückVor 75 Jahren wurde das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück von Soldaten der sowjetischen Armee befreit. Es war das größte Konzentrationslager für Frauen in Deutschland und wurde bereits 1938/39 gebaut. Die Gedenkstätte informiert über das Grauen, dem die Frauen dort ausgeliefert waren - und auch darüber, welchen Anteil daran Frauen hatten, die dort als Aufseherinnen arbeiteten.

Eine besondere Veröffentlichung wurde vor ein paar Jahren auf der Grundlage von im KZ entstandenen Briefen polnischen Frauen gewidmet, die versuchten, Informationen über das Lager nach draußen zu schmuggeln. Das Buch mit dem Titel "Damit die Welt es erfährt…" ist hier bestellbar. Diese Briefe zeigen aus einer persönlichen Perspektive, wie Frauen versucht haben, Solidarität zu üben und Widerstand zu leisten.

Auch 75 Jahre nach Kriegsende sind ihre Schicksale und ihr Mut nicht vergessen.

75 Jahre nach Kriegsende: Anzeige der Frauen für den Frieden Berlin im Freitag

Anzeige 8.Mai Freitag 202075 Jahre nach Kriegsende veröffentlichten heute neun Frauen eine Anzeige in der Wochenzeitung "der Freitag": als Kriegskinder, die das Ende des Krieges noch am eigenen Leib erfahren haben, und als FriedensFrauen, die sich seit Jahrzehnten für Frieden, Versöhnung und den Dialog mit Russland einsetzen. Unter ihnen sind unsere ehemalige Vorsitzende und FNF-Mitgründerin Heide Schütz sowie Hildegard von Meier, langjähriges FNF-Mitglied aus Berlin. Wir danken für ihre Erlaubnis, den Text der Anzeige hier in voller Länge wiederzugeben. Eine russischsprachige Version der Anzeige findet sich hier.

In diesem Jahr stoppte CORONA weitgehend das NATO-Militärmanöver DEFENDER 2020, angekündigt als das größte Manöver seit 25 Jahren. Deutschland sollte hier auf Grund seiner geostrategischen Lage eine zentrale Rolle spielen. Wer oder Was stoppt nun künftige NATO-Militärmanöver in
Mitteleuropa Richtung Russland? Das fragen wir Kriegskinder, die sich vor 40 Jahren in Berlin der damals gerade gegründeten Initiative FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN angeschlossen haben, einer autonomen Frauenfriedensbewegung.

Heute sagen wir wieder: Wir fühlen uns durch diese „Sicherheitslogik“ der NATO nicht beschützt, sondern sind empört über diese Provokation! Wir wollen eine „Friedenslogik“, die auf gegenseitigem Vertrauen beruht! Müssen wir zulassen, dass wieder Panzer auf deutschen Straßen gen Osten rollen? Ist vergessen, dass Deutschland 1941 einen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion begann, mit Verbrechen wie dem Hunger- und Kältetod von 3,3 Millionen sowjetischen Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft und einer 872 Tage dauernden Belagerung von Leningrad mit über einer
Million Hungertoten?

Weiterlesen

Die Rolle der Frauen bei den Protesten im Sudan: Artikel von Charlotte Wiedemann

Screenshot Atlas der Globalisierung Fathiya Mai 2020 kleinvon Margret Otto, ehemalige stellv. Vorsitzende des FNF

Vor einem Jahr wurde der sudanesische Diktator El Bashir durch monatelange Proteste, an denen sich Millionen Menschen im Sudan beteiligten, nach 30-jähriger Herrschaft gestürzt. Frauen waren ein sehr aktiver Teil bei den Protesten und trugen wesentlich zu deren Erfolg bei. Hier und hier haben wir im Sommer 2019 darüber berichtet. Jetzt, ein Jahr danach, war die Journalistin und Schriftstellerin Charlotte Wiedemann in Khartum und hat mit einigen Frauen über die aktuelle Situation gesprochen. Sie gibt einen Einblick in die lange Geschichte der sudanesischen Frauenbewegung. Der Beitrag mit dem Titel "Das Haus von Fathiya" wurde zunächst im April 2020 in der Monatszeitung Le Monde Diplomatique und im Anschluss online im Atlas der Globalisierung veröffentlicht. Wir bedanken uns bei Charlotte Wiedemann für die Erlaubnis, ihren Beitrag hier zugänglich zu machen

Foto: Screenshot (05.05.2020) der Website Atlas der Globalisierung

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn