April 2025

Bei jedem Krieg gibt es eine letzte Gelegenheit, ihn zu verhindern.

von Stella Gaitano, sudanesisch-südsudanesische Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin

Vor zwei Jahren, im April 2023, eskalierte der Bürgerkrieg im Sudan zwischen der sudanesischen Armee unter General Abdel Fattah al-Burhan und den Rapid Support Forces (RSF), angeführt von Mohamed Hamdan Dagalo (Hemedti). Der Konflikt hat seine Wurzeln in einem Machtkampf zwischen den beiden einst verbündeten Anführern, die nach dem Sturz des langjährigen Diktators Umar al-Bashir im Jahr 2019 zunächst kooperierten, sich jedoch schnell in einem brutalen Machtkampf befanden. (DGVN)

Der Konflikt entwickelte sich zu einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Vor allem die Zivilbevölkerung leidet unter Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Hunger, Vertreibungen und sexualisierter Gewalt (HRW).  Besonders gefährdet sind die fast 5,8 Millionen vertriebenen Frauen und Mädchen. Viele der Missbrauchsfälle werden aufgrund von mangelnder Unterstützung und der Angst vor Stigmatisierung und Vergeltung nicht gemeldet. Zudem gibt es keine angemessene Gesundheitsversorgung (UN WOMEN). Trotzdem versuchen Ärztinnen, sich für betroffene Frauen stark zu machen und reproduktive und sexuelle Gesundheitsdienste im Sudan anzubieten (Women for Women).

Die sudanesisch-südsudanesische Schriftstellerin Stella Gaitano wurde 1979 in Khartoum/Sudan geboren und hat Pharmazie studiert. Sie veröffentliche die Kurzgeschichtensammlungen „Withered flowers“ und "The Return", ein Kinderbuch und zwei Romane. Ihr erster Roman „Edo's Soul“ wurde mit dem PEN-Preis für Übersetzung ausgezeichnet . Dieser Roman wurde auch für den Warwick Prize for Women in Translation und den Banipal-Preis für arabische Übersetzungen 2024 nominiert. Im vergangenen Jahr wurde ihr Erzählband „Endlose Tage am Point Zero“ laut Litprom zu einem der besten übersetzten Bücher 2024 gekürt. Seit 2022 lebt sie als Stipendiatin des vom PEN-Zentrum Deutschland unterstützten Exilprogramms in Deutschland. Das Zitat stammt aus  ihrem autobiographischen Text „Der Krieg vergisst einen nicht!“, der die lebenslangen Auswirkungen von Krieg auf die betroffenen Menschen beschreibt. Stella Gaitano war am 16.02.2025 auf Einladung des FNF und des Frauenmuseum Bonn für eine Lesung aus ihrem Buch „Endlose Tage am Point Zero“ in Bonn zu Gast.

Weitere Informationen

  • Bericht zur Lesung mit Stella Gaitano in Bonn: FNF
  • Zum Wirken der Ärztinnen: Women for Women
  • Mehr Informationen zum Krieg im Sudan: DVGN
  • Über die humaitären Auswirkungen des Konfliktes: Human Rights Watch und
  • Zur besonderen Betroffenheit von Frauen und Mädchen: UN Women
    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn