Bis ich an meinem ersten Arbeitstag im Büro saß, war mir etwas bange zumute: Die Corona-Fallzahlen sind nicht nur drastisch gestiegen, sondern während der FNF-Winterpause wurde auch noch der berüchtigte Lockdown Light verhängt. Der "Mittwoch" wurde gemeinhin zu einem Synonym für die Frage "Kann ich überhaupt noch über die Kölner Stadtgrenze hinaus zum Praktikum fahren?"Doch nach meinem ersten Tag ließen sich all diese Unruhen auflösen: Das FNF ist bestens für digitales und größtenteils ortsunabhängiges Arbeiten gerüstet und hat mich direkt warm und herzlich empfangen. Kurzfristige Änderungen in der Tagesordnung oder verschneite Bahnschienen wurden so nie zum Problem.
Stattdessen konnte ich mich hier ab der ersten Minute aktiv beteiligen und bei diversen Online-Konferenzen mitmachen, die Planung des Streitschlichtungstreffs unterstützen, Artikel schreiben und die Organisation einer NGO "von innen" kennenlernen. Dabei habe ich nicht nur viele neue Prozedere, Programme und Anwendungen kennengelernt, sondern konnte vor allen Dingen auch viel Inhaltliches mitnehmen und mein Wissen über die lokale und die internationale Friedensszene enorm ausbauen.
Meine Zeit beim FNF war alles andere als das typische "Kaffe kochen und Post sortieren"-Klischee, das vielen Praktika voran eilt. Stattdessen wurde ich hier stets aktiv eingebunden, hatte viel Raum für selbstständiges Arbeiten und vor allen Dingen eine Menge Spaß an meinen Aufgaben. Für alle "blutigen NGO-Anfänger*innen" - wie ich es zu Beginn meiner Zeit hier war - kann ich ein Praktikum beim Frauennetzwerk für Frieden nur wärmstens empfehlen.
Ein Praktikumsbericht von Jana Waldorf
In den letzten Monaten ist viel im FNF passiert: Unsere ehemalige Vorsitzende, Heide Schütz, hat ihren 80. Geburtstag gefeiert und zu diesem Anlass den Ehrenvorsitz des Vereins angenommen. Heimlich, still und leise hatten wir als FNF-Netzwerk auch eine Geburtstagsüberraschung vorbereitet und von überall her Gratulationen und Glückwünsche gesammelt. Hierfür möchte sich Heide an dieser Stelle bedanken:
Unsere Mitgliedsorganisation WILPF hat eine neue Broschüre mit dem Titel "Deutschlands (Ab-)Rüstungspolitik: eine intersektional-feministische Analyse der WILPF" veröffentlicht. In dieser Broschüre beschreiben 10 Aktivist*innen der WILPF Rüstungsausgaben und -kontrolle, Kleinwaffenverbreitung, Nukleare Abschreckung und Vollautonome Waffensysteme mit dem Ziel, Menschen über die aktuelle Rüstungspoltik Deutschlands zu informieren und eine intersektionale Genderperspektive in die zugehörige Diskussion einzubringen.
Seit fast 30 Wochen veranstaltet die Seebrücke Bonn jeden Mittwochabend auf dem Bonner Marktplatz eine Mahnwache, um an die Menschen auf der Flucht zu erinnern. Zur Zeit finden die Mahnwachen coronabedingt digital statt. Am 17.02. war das FNF eingeladen, einen Beitrag zu leisten. Unsere Geschäftsführerin Elise sprach in ihrer Rede über geschlechtsspezifische Fluchtgründe und appellierte insbesondere an die christlichen Parteien, sich an die Bedeutung ihres Namens zu erinnern und die Menschen aus den Lagern an den europäischen Außengrenzen zu evakuieren. Die Rede könnt ihr auf 

