Bertha von Suttner und die Zukunft des Friedens: ein Symposium im Rückblick

Foto Heide Elise Symposium komprimiertAus Anlass des 180. Geburtstages von Bertha von Suttner und des 30-jährigen Bestehens der Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK widmete sich das Symposium am 23. September der Frage, was die Forderung nach dem Niederlegen der Waffen heute bedeutet und welche Herausforderungen und Perspektiven für Pazifismus und Friedensbewegung daraus entstehen.

Es ist die Forderung nach dem Ende der bewaffneten Gewalt, ein Schrei nach der Einsicht in die Nutzlosigkeit und fundamentale menschliche Verirrung des Militarismus: „Die Waffen nieder!“ Der Titel des Romans von Bertha von Suttner verursacht damals wie heute Irritation, er eckt an, aber er eröffnet bis heute Wege, die Frage nach der friedlichen Beilegung von Konflikten und Beendigung von Kriegen aktiv zu stellen. Welche Handlungen unternehmen wir, welche unterlassen wir? Wer spricht für wen über welche Handlungen im Krieg, wie können wir Krieg verhindern?

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Friedenszitat September 2023

Friedenszitat des Monats 1

"Nur ein redliches Mittel gibt es, Verfolgte vor Verfolgung zu schützen: sich neben sie zu stellen.", schrieb die spätere Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner 1895. Ihr Ehemann Artur gründete den österreichischen "Verein zur Abwehr des Antisemitismus", in dem auch Bertha mitarbeitete.

Wir danken der Historikerin Bianca Walther für die Inspiration zu diesem Zitat. In ihrem Podcast "Frauen von damals" (auch auf Instagram: @frauenvondamals) über Frauengeschichte und queere Geschichte gibt es u. a. Folgen zum großen Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag, zur Pazifistin Anita Augspurg oder zu Johanna Elberskirchen, die wir auch im Projekt "Friedensweg Bonn" porträtieren. Hört unbedingt mal rein!

Quelle Zitat: Brigitte Hamann: "Bertha von Suttner, Kämpferin für den Frieden", Wien 2013, S. 148f.

Symposium: "Die Waffen nieder!" - gilt das auch heute noch?

Samstag, 23. September 2023 - 13:00 bis 20:30 Uhr
Veranstaltungsort: Haus der Evangelischen Kirche, Adenauerallee 37, 53113 Bonn

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Aufruf zur Aktionswoche der #ObjectWarCampaign im Dezember

Rund um den objectwarcampaignInternationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ruft ein breites Bündnis europäischer NGOs zur Aktionswoche #ObjectWarCampaign auf. Die Aktionswoche fordert den Schutz für all diejenigen, die in Russland, Belarus und der Ukraine den Kriegsdienst verweigern. Auch das FNF unterstützt den Aufruf, in dem es heißt:

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der bereits zu hunderttausenden Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat.

Viele Menschen aus Russland und Belarus, aber auch der Ukraine, denen der Kriegsdienst droht, versuchen sich diesem zu entziehen: Sie wollen keine anderen Menschen töten und auch nicht in diesem Krieg sterben. Soldat*innen an der Front wollen angesichts des Grauens ihre Waffen niederlegen. Ihnen allen drohen dafür Repression und Gefängnisstrafen, in Belarus bis hin zur Todesstrafe. Aber: Kriegsdienstverweigerung ist ein international anerkanntes Menschenrecht!

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Vereint für Klima und Frieden: Der globale Klimastreik 2023 - Rückblick

Frieden verbessert das KlimaAm 15. September 2023 kam es in ganz Deutschland zu einer beeindruckenden Protestaktion. Mehr als 250.000 Menschen versammelten sich an mehr als 250 Orten unter dem gemeinsamen Motto #EndFossilFuels. Es war bereits der 13. globale Klimastreik, organisiert von Fridays for Future. Die Hauptforderung hinter dieser massiven Mobilisierung war ein einheitlicher Appell für sofortige Maßnahmen für Klimagerechtigkeit und ein entschlossenes Ende der fossilen Brennstoffe weltweit. In ganz Deutschland versammelten sich Menschen insbesondere mit der Forderung, ein stärkeres Klimaschutzgesetz und die Erfüllung der im Koalitionsvertrag festgelegten Klimaschutzverpflichtungen durchzusetzen (alle Forderungen von FFF findet ihr hier).

In Bonn schlossen sich rund 3.000 engagierte Menschen den Klimademonstrationen an. Auch das FNF war als Teil des Bündnisses zum Klimastreik dabei und hatte vorab gemeinsam mit dem Netzwerk Friedenskooperative zur Teilnahme am Streik aufgerufen. Um die Forderungen der Klimabewegung auch nachhaltig sichtbar zu machen, hatten FNF-Praktikantin Julia und Friedenskooperative-Praktikant Laurin zudem passende Sprühkreide-Schablonen gebastelt: So leuchtete am 15. September überall in bunten Farben der Schriftzug "Frieden verbessert das Klima" auf den Bonner Straßen (Foto). Denn die globale Bewegung für den Klimaschutz und das Streben nach Frieden sind eng miteinander verwoben. Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit haben das Potenzial, Konflikte auszulösen und Instabilität zu schaffen. Der Klimawandel schafft mit extremen Wetterereignissen und schwindenden Ressourcen die Voraussetzungen für Vertreibung, Wettbewerb um Ressourcen und schließlich Gewalt. Damit sind die Arbeit für den Frieden und die Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Klimawandels unerlässlich und gehen Hand in Hand.

1. Todestag von Jîna Mahsa Amini - Solidaritäts-Großdemonstration vom 16.09.2023

Iran Demo 16.09 1

‎ژن، ژیان، ئازادی - Jin, Jiyan, Azadî
Frauen, Leben, Freiheit

Am Samstag, den 16. September,  gingen hunderte Menschen in Bonn auf die Straße um an der von Frauen Leben Freiheit Bonn organisierten Solidaritäts-Großdemonstration zum ersten Todestag von Jîna Mahsa Amini teilzunehmen, das FNF war auch dabei.

Am 16. September 2022 verstarb Jîna Mahsa Amini durch die menschenverachtenden Gesetze des iranischen Regimes - und durch die Gewalt der sogenannten Sittenpolizei. Der tragische Tod der 22-jährigen zog Tausende Menschen zu ihrer Beerdigung und entfachte den bis heute andauernden Revolutionsprozess im Iran. Auf ihrer Ruhestätte ließ die Familie von Jîna Mahsa Amini den Satz "Du bist nicht gestorben, dein Name ist ein Code für Freiheit geworden!" eingravieren

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Laufen für den Frieden: der 16. Bonner Friedenslauf

16 Bonner FriedenslaufAm Freitag, 15. September 2023, fand der 16. Bonner Friedenslauf im Bonner Hofgarten statt. Rund 2.200 Kinder und Jugendliche von 21 Schulen gingen bei strahlendstem Sonnenschein an den Start .

Beim Friedenslauf, der jedes Jahr im Rahmen der Bonner Friedenstage stattfindet, lernen die Schüler*innen in verschiedenen friedenspädagogischen Workshops unter dem Motto "Frieden durch Freundschaft" gewaltfreie Alternativen im Umgang mit Konflikten kennen und sammeln Spenden für die Friedensarbeit des Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) und des FNF.  Alle Friedensläufer*innen suchten sich im Vorfeld des Friedenslaufs Sponsor*innen, die pro gelaufener Runde einen frei wählbaren Betrag spenden konnten. Begrüßt wurden die Kinder und Jugendlichen von Schirmfrau und Oberbürgermeisterin Katja Dörner persönlich.

Auch unsere Praktikantinnen Julia und Franzi waren vor Ort und unterstützten tatkräftig beim Auf- und Abbau sowie bei der Versorgung der fleißigen Läufer*innen mit Bananen und Wasser.

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Engagementpreis des BMZ für FNF-Ehrenvorsitzende Heide Schütz

Heide Schütz Svenja Schulze BMZ Engagementpreis 230913Pressemitteilung vom 14.09.2023

Engagementpreis des BMZ für Heide Schütz
Auszeichnung für Ehrenvorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden e. V.

(Bonn, 14.09.2023) Am Mittwoch, dem 13.09.2023, verlieh Bundesministerin Svenja Schulze der Bonner Bürgerin und Ehrenvorsitzenden des Frauennetzwerk für Frieden e. V. Heide Schütz den Engagementpreis des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Verleihung fand im Rahmen einer Feierstunde im Bundesministerium in Berlin statt.

Das BMZ ehrt mit dem jährlich vergebenen Engagementpreis „Persönlichkeiten, die in besonderer Weise an der Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mitwirken“ (BMZ). Heide Schütz, Gründerin und Ehrenvorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden e. V., wurde für ihr langjähriges Engagement in der Friedenspädagogik sowie für ihren Einsatz für die Gleichstellung der Geschlechter ausgezeichnet.

Elise Kopper, Geschäftsführerin des Frauennetzwerk für Frieden: „Wir sind stolz auf diese Würdigung der Arbeit unserer Ehrenvorsitzenden. Ihr unermüdlicher und immer zu hundert Prozent ehrenamtlicher Einsatz für Frieden, sowohl auf lokaler Ebene hier in Bonn, als auch in bundesweiten Kampagnen und im internationalen Kontext, ist uns allen ein Vorbild. Es ist gut und wichtig, dass zivilgesellschaftliches Engagement auf diese Weise gewürdigt wird.“

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Klimaschutz ist Friedenspolitik - Unterstütze unseren Protest in Bonn!

Klimastreik 15.09.23Die Klimakatastrophe ist existenzbedrohend für Menschheit und Umwelt. Besonders stark betroffen sind Staaten im Globalen Süden, die selbst am wenigsten zu den Ursachen beitragen. Für Staaten, die bereits vor anderen Herausforderungen wie Armut, wachsender Ungleichheit oder politischer Instabilität stehen, kann der Klimawandel als Risikomultiplikator wirken. So wird das Risiko von gewaltsamen Konflikten weiter verstärkt. Das bedeutet: Klimaschutz ist aktive Krisenprävention!

Gleichzeitig zählen Militär und Kriege zu den schlimmsten Klimakillern. Doch Emissionen der Militärs werden oft übersehen. Dies ist kein Zufall! Denn beim Kyoto-Protokoll von 1997 bestanden die USA darauf, dass militärische Emissionen nicht gemeldet werden müssen. Bis heute wird das Militär bei allen wichtigen Klimaabkommen ausgeklammert. Das ist fatal! Der jährliche CO2-Fußabdruck der Bundeswehr wird auf etwa 4,5 Millionen Tonnen CO2 geschätzt. In den USA sind es unglaubliche 59 Millionen Tonnen CO2! Das ist mehr als Staaten wie Schweden oder Finnland in einem Jahr ausstoßen.

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Aufruf zur Demonstration in Nörvenich: NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen!

Nörvenich Aufruf DemoGemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen aus der Friedensbewegung ruft das FNF zur Teilnahme an der Demonstration gegen das NATO-Atomkriegsmanöver und für eine Welt ohne Atomwaffen in Nörvenich auf. Die Hauptkundgebung ist am 14. Oktober um 12:00 Uhr auf dem Schlossplatz. Anschließend findet eine kurze Abschlusskundgebung direkt vor dem Kriegsflugplatz statt.

Was ist der Anlass?

Die Bundeswehr wird Mitte Oktober 2023 im Rahmen des NATO-Ma-
növers „Steadfast Noon“ erneut üben, wie man Atombomben an Tor
-
nado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft.

Dieses Manöver findet jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA

und aller NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Flieger
horst Nörvenich bei Düren ist aktuell Ausweichstandort für die sonst auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten Tornado-Kampfjets. Büchel wird bis 2026 für die neuen F-35-Atombomber und die neuen B61-12 Atombomben umgebaut. Dort wird ein „Notbetrieb“ aufrechterhalten, damit die „Nukleare Teilhabe“ nicht unterbrochen wird.

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ICAN: Offener Brief an Annalena Baerbock bezüglich des Atomwaffenverbotsvertrages

Ican Partner White on Blue2xVom 27. November bis 1. Dezember 2023 findet die zweite Staatenkonferenz des United Nations Atomwaffenverbotsvertrages (AVV / eng.: TPNW) in New York statt. Die deutschen ICAN Partnerorganisationen, zu denen auch das FNF gehört, haben ihre Erwartungen an die Bundesregierung in einem Offenen Brief formuliert. Der Brief wurde am 06. September an das Auswärtige Amt in Berlin versendet.

Die Forderungen umfassen, dass sich die Bundesregierung aktiv und konstruktiv für nukleare Abrüstung und die Unterstützung der Betroffenen von Atomwaffen einsetzt.

 Wir plädieren für:

  • Die Teilnahme an der kommenden AVV-Staatenkonferenz im November 2023 und auch weitere Staaten zur Teilnahme zu motivieren
  • Die Beteiligung an der Unterstützung der Betroffenen von Atomwaffentests und der Sanierung kontaminierter Regionen in Übereinstimmung mit den humanitär-menschenrechtlichen Zielen und Vorgaben des Atomwaffenverbotsvertrages (speziell Art. 6 und 7)
  • Sichtbare Schritte auf dem Weg zu einem deutschen Beitritt des UN-Atomwaffenverbotsvertrages

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    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn