Erfolg für Bonner Friedensszene: Bonn tritt ICAN-Städteappell bei

Bereits im März 2021 berichteten wir von den ersten Erfolgen des ICAN-Städteappells hier in Bonn. Damals hatte der Bürgerausschuss für einen Beitritt gestimmt, es fehlte nun also nur noch die Zustimmung des Stadtrates. Und jetzt ist es soweit! Am 17.09. veröffentlichte die Stadt Bonn eine Pressemeldung, in der bekannt gemacht wurde, dass Bonn dem Städteappell nun offiziell beigetreten sei. Ein großer Erfolg für die Bonner Friedensszene und den ICAN-Städteappell! 

Nachdem am 22.01.2021 der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO in Kraft getreten war, war Deutschlands Beitrittsverweigerung zunächst eine Enttäuschung. Der deutsche Zweig der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) nutzt deswegen den Städteappell, um dies zu ändern. Städte und Gemeinden in Deutschland sollen direkt an die Bundesregierung appellieren, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Insgesamt mehr als 100 Großstädte und kleine Gemeinden  haben sich dem schon seit einigen Jahren bestehenden Appell in Deutschland bereits angeschlossen. Aber auch weltweit treten immer mehr Städte und Landkreise bei, da weiterhin einige Weltmächte die atomare Abrüstung verweigern. 

2019 wurde auf Initiative von Bonner Friedensaktivist*innen ein erster Antrag an die Stadt Bonn gestellt, den auch das FNF unterstützte. Damals wurde dieser noch mehrheitlich abgelehnt. Nach den Kommunalwahlen im Herbst 2020 startete die Initative einen neuen Versuch - dieses Mal mit Erfolg! Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner argumentiert in der Pressemitteilung: „Als deutsche Stadt der Vereinten Nationen und Mitglied im Netzwerk ‚Mayors for Peace‘ ist es nur konsequent, den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, den die Vereinten Nationen 2017 verabschiedet haben, zu unterstützen und die Bundesregierung aufzufordern, diesem Vertrag ebenfalls beizutreten.“ 

Mit diesen Worten reiht sich Bonn nun also ein in die Reihe der deutschen Städte, aus deren Sicht Atomwaffen eine besondere Bedrohung für Städte und bewohnte Gebiete darstellen. DIe Stadt appelliert damit an die Bundesregierung, dem internationalen Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und somit auch die Lagerung der 20 US-Atomwaffen in Büchel als verfassungswidrig anzuerkennen. 

 

Georgien in Bonn: Besuch der Friedensaktivistin Salome Adamia

Heide Salome September 2021Eine Fortbildungsveranstaltung der Jugendakademie Walberberg bei Köln machte es möglich: Salome Adamia (rechts), Gründerin und  Vorsitzende des Peace Institute for Progress (PIP) in Georgien, besuchte in Bonn Ende September 2021 die Bertha-Stele am Bertha-von-Suttner-Platz, das Frauenmuseum, das Haus der Frauengeschichte und natürlich das Beethovenhaus. Sie war einige Tage zu Gast bei Heide Schütz (links), Ehrenvorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden e.V. Die beiden Frauen lernten sich in Den Haag anlässlich der Feier des 175. Geburtstages von Bertha von Suttner im Peace Palace kennen. Dort berichtete die Georgierin von ihrer großen Bewunderung von Bertha von Suttner als Vorbild für engagierte Friedensarbeit und ihrem heißen Wunsch, in Georgien einen internationalen Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für Frieden und Konfliktlösung auszuloben. Es gelang! 2019 wurde der Preis zum ersten Mal in Zugdidi verliehen – mit starker Unterstützung durch die österreichische Botschaft in Georgien und ausgewählt von einer internationalen Jury, zu der auch Petra Keppler, Vorsitzende des Bertha-von-Suttner-Peace Institute in Den Haag, gehörte. Heide Schütz war ebenfalls als internationaler Gast geladen. 2020 wurde sie dann in die Jury berufen.

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Friedensaktivistin Ellen Diederich im Interview mit dem Radio Graswurzelrevolution

Screenshot 2021 09 30 at 17 52 07 Dr Bernd Drücke Radio Graswurzelrevolution im Gespräch mit Ellen Diederich FeministinBereits seit den 1960er Jahren ist Ellen Diederich in der Frauen- und Friedensbewegung aktiv. Gemeinsam mit der Aktivistin und Liedermacherin Fasia Jansen bereiste sie die Welt. In Ländern wie den USA, El Salvador, Mexiko, Bosnien und Russland setzten die Frauen sich für Frieden, Freiheit und Emanzipation ein. Bei diesen Reisen sammelten sie eine große Menge von Geschichten, Dokumenten und Kunstgegenständen. Aus dieser Sammlung enstand das Internationale Frauen-Friedensarchiv Fasia Jansen (IFFA), das viele Jahre lang Mitgliedsgruppe des FNF war und seit Anfang 2021 ein Teil des Archives für alternatives Schrifttum (AFAS) in Duisburg ist. 

Deshalb weisen wir ganz besonders gern auf ein Interview hin, das Dr. Bernd Drücke, Münsteraner Journalist und Mitherausgeber der anarcho-pazifistischen Zeitschrift Graswurzelrevolution, für Radio Graswurzelrevolution mit Ellen führte. Hier erzählt sie unter anderem von ihren eigenen Erfahrungen während des Zweiten Weltkrieges, dem Beginn der Friedensbewegung in den 1980er Jahren und ihrer eigenen Politisierung sowie von ihren Reisen im Namen des Feminismus und der Anti-Kriegs-Bewegungen.

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Friedenszitat Oktober 2021

Friedenszitat des Monats 1"legacy" von Rupi Kaur.

Rupi Kaur wurde 1992 in Indien geboren, wuchs aber in Toronto, CA auf.  Zunächst veröffentlichte sie ihre Werke anonym, begann aber 2013 diese unter ihrem Namen auf der Socia-Media-Plattform Tumblr zu posten. Später wechselte sie zu Instagram, wodurch sie die Bezeichnung "Instapoet" erhielt. Ihre Gedichte sind meist sehr kurz, leicht zu verstehen und vor allem vollständig kleingeschrieben. Dieses Merkmal kopierte Rupi Kaur aus der Gurmukhi-Schrift, die zum Schreiben ihrer Muttersprache Panjabi verwendet wird. Sie selbst legt dabei Wert darauf, dass alle Buchstaben gleich "behandelt" werden, entsprechend ihrer Weltanschauung. 

Insgesamt veröffentlichte sie bereits drei Gedichtbände, die Gedichte in diesen ergänzte sie selbst mit kleinen, einfachen Illustrationen.  Ihr erstes Buch "milk and honey" (Milch und Honig), eine Anthologie aus eigener Lyrik, Prosa und Illustrationen, erschien 2014. 2017 folgte der zweite Band "the sun and her flowers" (Die Blüten der Sonne). Beide Werke waren extrem erfolgreich, mit 3,5 Millionen Exemplaren macht "milk and honey" sogar Homers Odyssee Konkurrenz. 

In ihren Werken setzt die Dichterin sich mit einem breiten thematischen Spektrum von Freundschaft und Liebeskummer bis Migration, Gewalt und Trauma auseinander. Auch ihr politischer Aktivismus, besonders im Bereich Feminismus, wird in ihren Gedichten sichtbar. Es war ein Post zu diesem Thema, welcher ihr die Aufmerksamkeit der Welt einbrachte. Auf ihren Social-Media-Profilen setzt sie sich für diverse Themen auch außerhalb von Gedichten ein, wodurch sie immer wieder Kritik von anderen Nutzer*innen erhält. So kreierte sie beispielsweise eine Serie von Posts zum Thema Menstruation und brachte damit das Netz gegen sich auf. Instagram selbst löschte einige dieser Beiträge, davon ließ Rupi Kaur sich allerdings nicht beeinflussen. Im letzten Jahr erschien ihr neuestes Buch "home body" (Zu Hause in mir). Zudem ist sie weiterhim auf Instagram und ähnlichen Plattformen sehr aktiv. 

Unsere Vorstandsfrau Annegret Krüger zitierte das Gedicht "legacy" während der FNF-Jubiläumsfeier am 12.09.2021 in Bonn.

Bertha-Bahn in Unfall verwickelt

DSC08784WEBSITE 75 2000*UPDATE: Wir wurden informiert, dass die Bertha-Bahn sich aktuell in der Werkstatt befindet. In einigen Wochen soll sie aber wieder einsatzbereit und auf der Straße sein!*

Gerade erreichte uns die Nachricht, dass die Bertha-Bahn gestern Abend in einen Unfall am Bertha-von-Suttner-Platz verwickelt war. Die Bahn sei ungefähr um 21 Uhr mit einem Linienbus kollidiert, berichtet der Bonner Generalanzeiger. Dabei wurden 8 Personen verletzt, teils schwer. 

Wir sind in Gedanken bei den Betroffenen und wünschen allen Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung! 

Ob die Bahn nach dem Unfall wieder auf die Schienen gesetzt wird oder zu stark beschädigt ist, wissen wir noch nicht. Sobald wir Neuigkeiten dazu haben, werden wir sie hier auf unserer Website teilen.

Das Team des FNF 

Wenn nicht jetzt, wenn dann? Globaler Klimastreik am 24.09.

IMG 6102 editSo viele Menschen auf einmal hatte der Bonner Hofgarten wohl seit der großen Klima-Demo im September 2019 nicht mehr gesehen: Am 24.09. versammelten sich rund 10.000 Demonstrant*innen zum Globalen Klimastreik #AlleFürsKlima #UprootTheSystem. Geschätzt waren im Voraus nur ca. 3.000. Der weltweite Klimastreik sollte das Thema Klimagerechtigkeit wieder auf die politische Tagesordnung setzen. Alleine in Deutschland streikten mehr als 600.000  Personen in 70 Städten. Und auch viele FNF-Mitglieder waren dabei, nicht nur in Bonn, sondern überall in Deutschland.

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Globaler Klimastreik am 24.09.: Alle auf die Straße für Klimagerechtigkeit und Frieden!

Elise Statement Klima Frieden September 2021 kleinAm Freitag, 24.09., ist Globaler Klimastreik - und auch wir als FNF werden in Bonn wieder mit dabei sein! Denn Frieden und Klimaschutz gehen Hand in Hand.

Wir treffen uns ab 10:45 Uhr am Bonner Hofgarten vor dem Akademischen Kunstmuseum. Um 11 Uhr geht die Kundgebung los. Alle Infos zum Ablauf findet ihr auf der Website der Fridays for Future Bonn: https://fridaysforfuture-bonn.de/24-september-2021-globaler-klimastreik/

Wir bringen ein paar Plakate und Demoschilder mit und würden uns freuen, wenn viele von euch zu unserer Gruppe dazustoßen und gemeinsam mit uns auf die Straße gehen!

Frieden verbessert das Klima: Elise Kopper beim Podcast des Konsortium ZFD

ZFD Klima Podcast 3 FacebookSchon seit Februar 2020 produziert das Konsortium Ziviler Friedensdienst (ZFD) den Podcast "Jetzt mal ganz friedlich". Jule Koch und Sebastian Niesar sprechen hier mit Kolleg*innen und Gästen über internationale Friedensarbeit und  geben Einblicke in die Lebensrealitäten in Krisenregionen. 2021 geht es in einer mehrteiligen Serie um den Zusammenhang von Frieden und Klimaschutz .

Im dritten Teil dieser Klima-Edition des Podcasts standen nun Umwelt- und Friedensorganisationen in Deutschland im Fokus. Als Gäste waren Jan Burck von Germanwatch und FNF-Geschäftsführerin Elise Kopper eingeladen, die über Gemeinsamkeiten und verbindende Elemente von Klima- und Friedensbewegung sprachen. Außerdem ging es um Aktivismus und Lobbyarbeit, die Rolle von Frauen in Friedensfragen und um Energie als Machtfaktor.

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Was wir tun können: Landesaufnahmeprogramme für Geflüchtete aus Afghanistan

Afghanistan FlaggeNach den desaströsen Entwicklungen in Afghanistan seit dem 15.08.2021 stellen sich viele die Frage, was mensch jetzt noch tun kann, um auch aus der Ferne zu helfen. Natürlich gibt es bereits einige Hilfsorganisationen, die mithilfe von Spenden  und anderer Unterstützung den Menschen vor Ort bereits helfen. Genauso wichtig ist gleichzeitig, gefährdetenMenschen in Afghanistan die Möglichkeit zu geben, das Land zu verlassen. Gerade Frauen- und Menschenrechtsaktivist*innen, aber auch kritische Journalist*innen und Wissenschaftler*innen,  Autor*innen, Künstler*innen, Angehörige religiöser, ethnischer und sexueller Minderheiten und für internationale Institutionen aktive gewesene Menschen müssen aktuell in ihrem Heimatland um ihre Existenz und um ihr Überleben kämpfen.

Deutschland hat hier die Möglichkeit,  wirksame Hilfe bieten zu können. Aufnahmeprogramme werden meist auf Landesebene entwickelt. Einige Städte, wie Köln, haben sich bereits zur Aufnahme weiterer Migrant*innen aus Afghanistan bereiterklärt. Nun ist es an der Zeit, solche Entscheidungen auch auf höhere Ebenen zu verlagern. Im Zuge dessen unterzeichnete das FNF gemeinsam mit 50 weiteren Organisationen den Aufruf zu einem Berliner Landesaufnahmeprogramm für Menschenrechtsaktivist*innen und Frauenrechtlerinnen und deren Familienangehörige aus Afghanistan.

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Hand in Hand durch Bonn: Rettungskette am 18.09.2021

postable 1Hand in Hand stehend die 1,5 Meter Abstand einhalten? Klingt zunächst unmöglich. Und dennoch, die #HandinHand Rettungskette am 18.09. war trotz pandemiebedingter Vorschriften ein großer Erfolg.

Mehr als 300 Städte in Deutschland nahmen teil, insgesamt gingen mehr als 12.000 Menschen bundesweit für Menschenrechte auf die Straße. Auch in Bonn: Wer am Samstag in der Innenstadt war, konnte die Kette nicht übersehen. Man hätte der Menschenkette weite Strecken folgen können, ohne dass ein Ende in Sicht war.  Auch die Presse berichtete über den Erfolg in verschiedenen Städten,  hier zum Beispiel ein Beitrag aus Duisburg.

Im Mittelpunkt standen die Forderungen gegen die europäische Abschottungspolitik und für

  • ein offenes, buntes und friedliches Europa
  • die Schaffung sicherer Fluchtwege
  • die Bekämpfung der Fluchtursachen und gegen die Bekämpfung der Geflüchteten
  • einen humanen Umgang mit Menschen auf der Flucht
  • die Unterstützung und Entkriminalisierung der zivilen Seenotretter*innen
  • ein europäisches Seenotrettungsprogramm

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    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
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      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn