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„Die Waffen nieder!“ Ein Theaterstück nach dem Roman von Bertha von Suttner im Theater Bonn

Bertha TheaterAm 07.11. besuchten wir im Theater Bonn die Premiere des Theaterstücks „Die Waffen nieder!“ nach dem gleichnamigen Roman der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Gemeinsam mit mehreren Mitgliedern unseres Vereins hatten wir die Gelegenheit, im Foyer einen Informationsstand zum Frauennetzwerk für Frieden sowie zu Leben und Wirken Bertha von Suttners aufzubauen.

Viele Besucher*innen nahmen das Angebot interessiert wahr, informierten sich über unsere Arbeit und kamen mit uns ins Gespräch. So konnten wir die historische Bedeutung Suttners mit aktuellen friedenspolitischen Fragen verbinden und aufzeigen, wie relevant ihre Botschaften bis heute geblieben sind.

Von der Patriotin zur Pazifistin

Im Mittelpunkt des Stücks steht die österreichische Gräfin Martha Althaus, deren Leben durch Kriege und persönliche Verluste geprägt wird. Aus einer zunächst patriotisch begeisterten jungen Frau, fasziniert von Uniformen und Heldenerzählungen, entwickelt sich nach dem frühen Tod ihres ersten Ehemannes durch den Krieg eine überzeugte Pazifistin. Sie erkennt, wie Krieg nicht nur Schlachtfelder verwüstet, sondern tief in das private Leben eindringt und Familien zerstört. Fortan bildet sie sich weiter, hinterfragt gesellschaftliche Normen und findet in ihrem zweiten Ehemann Friedrich Tilling einen Partner, der ihre Überzeugungen teilt und stärkt.

Im Verlauf der Handlung gerät Martha wiederholt mit ihrem Vater aneinander, der Krieg entschieden befürwortet. Mit dem Appell „Krieg dem Kriege!“ versucht sie, ihn von der Notwendigkeit einer friedenspolitischen Haltung zu überzeugen. Erst nachdem er durch kriegerische Konflikte seine eigenen Kinder verliert, erkennt auch er, dass der militärische Weg unweigerlich Leid und Schmerz hinterlässt.

Zwischen Verletzlichkeit und Selbstbestimmung

Die Rolle der Martha Althaus sowie weitere Figuren wurden von Anna Paula Muth, Lydia Stäubli und Kristin Steffen eindrucksvoll verkörpert. Mit großer Präsenz und emotionaler Tiefe führten sie durch die unterschiedlichen Lebensphasen der Hauptfigur. Besonders hervorzuheben ist das feministische Kostümkonzept, das nackte und beharrte Körper andeutete und damit gängige Schönheitsnormen bewusst herausfordert. Diese Ästhetik könnte sowohl Verletzlichkeit als auch Selbstbestimmung betonen und ein starkes Zeichen gegen normative Körperbilder setzten.

Die Regisseurin Katrin Plötner schafft es, Suttners Roman emotional dicht und spannend auf die Bühne zu bringen. Angesichts von Debatten über Remilitarisierung, Aufrüstung, Wehrpflicht und weltweiten Kriegen wirkt Suttners Antikriegsroman besonders aktuell und erinnert daran, pazifistische Perspektiven nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein eindrucksvoller Theaterabend, der nachhallt und einmal mehr zeigt, wie zeitlos Bertha von Suttners Forderung bleibt: „Die Waffen nieder!“

Wer das Stück selbst erleben möchte, kann es vom 07.11.2025 bis zum 15.01.2026 im Schauspielhaus Bad Godesberg sehen. Tickets sind über die Website des Theaters Bonn erhältlich. 

Wir danken dem Theater Bonn für die gelegenheit unsere Arbeit im Rahmen der Premiere zu präsentieren!

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn