Praktikantin Sophia beim Kampagnentreffen von "U18nie"

U18nie„Sophia, hast du Lust am Mittwoch nach Köln zu fahren und am Kampagnentreffen von "U18nie" teilzunehmen?“ So ungefähr klang die Anfrage von Elise, der Geschäftsführerin des FNFs. Und nach einigen Tagen Bedenkzeit, dachte ich mir schließlich: „Sophia, warum eigentlich nicht?“. Militarismus und der einhergehende Prozess der Militarisierung interessieren mich schon seit längerem, ebenso die Kritik, welche der Bundeswehr entgegengebracht wird. Habt ihr schon einmal deren Werbung an Bushaltestellen oder auf Youtube gesehen? Mein Interesse war geweckt, herauszufinden, was sich genauer hinter der Kampagne "U18nie" verbirgt, in welcher das FNF Mitgliedsorganisation ist.

Aus dem Namen der Kampagne, welcher in voller Länge „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“ lautet, ergibt sich bereits eine erste Idee, worum es sich handeln könnte. Ich dufte während des Planungstreffens lernen, dass bisweilen 17-jährige Jungen und Mädchen als Soldat*innen der deutschen Bundeswehr rekrutiert werden dürfen. Während dieses Prozesses sind einige erst 16 Jahre alt. Die Zahl der Minderjährigen in der Bundeswehr betrug 2021 über 1.200. Aber wo genau liegt hierbei das Problem? "U18nie" fordert die Umsetzung des „Straight-18-Standards“ in Deutschland. D.h. eine Anhebung des Mindestalters für die Rekrutierung auf 18 Jahre auf einer gesetzlichen Ebene. Argumentiert wird dies auf der Basis des gesetzlichen Jugendschutzes und UN-Kinderrechtskonvention. Hierbei wird die Bundeswehr als Akteur und sozialer Raum verstanden, welcher insbesondere minderjährige Soldat*innen potenziell hohe Risiken und schwere Kinderrechtsverletzungen aussetzt. Dazu können z.B. sexuelle Gewalt, eine erniedrigende Behandlung sowie körperliche und seelische Schäden gehören.

Beim Planungstreffen in Köln am 22. März wurde das abgeschlossene Jahr 2022 Revue passieren gelassen und analysiert, was besonders gut lief und wo noch Verbesserungsbedarf ist. Im weiteren Verlauf wurde dann der Fokus auf die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit der Kampagne und auf mögliche Aktivitäten für das Jahr 2023 gelegt. Für mich war es besonders spannend mitzuerleben, wie vernetzt die Kampagne mit der Lokal- und Landespolitik ist und zu sehen, wie viel Aufwand und Arbeit dahintersteckt, seine Anliegen vor die Entscheidungsträger*innen in der Politik zu bringen. Von großer Bedeutung war für mich weiter, wie offen und herzlich ich in der Gruppe empfangen und aufgenommen wurde und wie meinen vereinzelten Anmerkungen Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zum Abschluss des Tages durfte das obligatorische Gruppenfoto natürlich nicht fehlen, worauf ich nun auch verewigt bin.

Ich danke der Kampagne U18nie, dass ich in ihre Arbeit „reinschnuppern“ durfte und für den spannenden und abwechslungsreichen Tag in Köln!

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