Samburu – Friedensinitiative: Friedensstiftende Maßnahmen des Frauendorfes Umoja in Kenia
- Datum:
- 20.04.2018 STATUS
- Zeiten:
- 15:00-17:00
- Ort:
- Internationales Frauenzentrum Bonn (ifz)
- Adresse:
- Quantiusstraße 8, 53115 Bonn, Deutschland
- Website:
- http:// www.fk-umoja.org
Tom Lolosoli, Sohn der Dorfgründerin Rebecca Lolosoli, die Bonn schon mehrfach besucht hat, berichtet in seiner Eigenschaft als Manager des Frauendorfes über seine friedensstiftenden Aktivitäten. Er wird spannend und authentisch über die Konfliktsituationen der Hirtenstämme, die politische Situation in Kenia und die von ihm und den Umoja-Frauen durchgeführten friedensstiftenden Maßnahmen berichten. Er wird auch auf die immer wieder auftretenden Bedrohungen der Frauen durch gewaltbereite Ehemänner eingehen.
Vortrag mit Diskussion (Veranstaltung in Englisch mit deutscher Übersetzung)
Veranstalter*innen:
Frauennetzwerk für Frieden e.V., Bonn in Kooperation mit dem
Internationalen Frauenzentrum e.V., Bonn und
Freundeskreis Umoja-Friends of Umoja e.V., Grevenbroich
Weitere Informationen zum Vortrag:
Der Besuch von Tom Lolosoli war schon für September 2017, gemeinsam mit seiner Mutter, geplant. Leider wurde ihm damals das Visum versagt. Nun haben wir Tom Lolosoli erneut eingeladen und diesmal wurde das Visum erteilt. Wir alle freuen uns schon sehr auf seinen Besuch.
Bedingt durch die immer schlimmer werdenden Dürrekatastrophen in Sub-Sahara-Afrika aufgrund des Klimawandels und auch von politischen Machtkämpfen und Korruption, kommt es in den nördlichen Provinzen Kenias immer wieder zu sehr gewaltsamen Konflikten zwischen den Hirtenvölkern. Die Hirtenvölker verlieren zunehmend ihre Lebens- und Einkommensgrundlage, ihre Viehherden. Alternative Einkommensmöglichkeiten gibt es im politisch vernachlässigten Norden Kenias kaum. Das facht natürlich die Verteilungskämpfe um die immer knapper werdenden Ressourcen an. Wenn dann noch korrupte und machtgierige Politiker wie Rattenfänger mit Hetzparolen die Stämme gegeneinander aufwiegeln, kommt es zu wirklich blutigen Kämpfen.
Während der blutigen Kämpfe fliehen Menschen in Missionsstationen. Samburu-Frauen und -Kinder bilden keine Ausnahme. Sie fliehen aus den besonders gefährdeten Grenzgebieten ins Hinterland, wo sie sich sicherer fühlen. Jedoch sind sie dadurch komplett von ihren täglichen wirtschaftlichen Aktivitäten abgeschnitten und haben keine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Leider sind fast 80 % der Samburu und anderer Volksstämme im Norden Kenias Analphabeten, weil sie nie die Chance hatten, eine ausreichende Grundschulbildung zu erlangen. Bildung als Chance für eine bessere Zukunft gehört damit auch zu den Maßnahmen und die dorfeigene Grundschule im Frauendorf Umoja hat derzeit 167 Schülerinnen und Schüler.
Tom Lolosoli gehört zu der jungen, gebildeten Elite des Samburu-Stammes und gemeinsam mit jungen Männern und Frauen aus den anderen Volksstämmen initiiert er friedensstiftende Maßnahmen. Ansporn für ihn ist dabei die Erkenntnis, dass insbesondere Frauen und Kinder die leidtragenden der Konflikte sind. Dies hat er auch immer wieder aus eigener Erfahrung gelernt und tritt so in die Fußstapfen seiner Mutter Rebecca Lolosoli, die seit Jahrzehnten für Frauen- und Menschenrechte sowie Frieden kämpft.
Rebecca und Tom Lolosoli gehören zu den bekanntesten Menschenrechtsaktivisten in ihrer Heimat. Aber auch Umwelt- und Tierschutz sind unmittelbar mit der Verbesserung der Lebensumstände verknüpft und Teil seines Engagements. Tom Lolosoli wird spannend und authentisch über seine Friedensinitiativen berichten.
Alle an diesem Thema interessierten Menschen sind herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen!
VeranstalterInnen: Frauennetzwerk für Frieden e.V., Bonn in Kooperation mit dem Internationalen Frauenzentrum e.V., Bonn und Freundeskreis Umoja-Friends of Umoja e.V., Grevenbroich.
Weitere Informationen unter www.fk-umoja.org oder 02181-7046203.